In den Sommerferien 2023 haben wir Familienurlaub in Ferentillo (Umbrien) gemacht. In diesem Sommer war es in Italien sehr heiß. Mittags kletterte das Thermometer auf bis zu 42° C im Schatten. Für Bielefelder ist das deutlich zu heiß. Von unserem kleinen Ferienhaus, das auf einem Berg unterhalb einer eingefallenen Burg lag, hatten wir einen weiten Blick über das Tal.  Die Unterkunft „La Rocche“ können wir guten Gewissens weiterempfehlen. Der Vermieter Paolo hat uns sehr herzlich aufgenommen. Er hat eine angenehme Art, ließ uns genügend Freiraum, unter uns zu bleiben, und trotzdem hatten wir das Gefühl, integriert zu sein. Morgens war ich oft früh wach und habe auf der Terrasse den Ausblick genossen. Paolos morgendliche Frage „Stefan, coffee?“ und der folgende Espresso waren die perfekte Art in den Tag zu starten.

Ein Restauranttipp am Rande des Ortes ist „Albergo Ristorante il Frantoio Monterivoso“. Wir haben leckere regionale Spezialitäten gegessen und zwei sehr schöne Abende verbracht.

10 km entfernt von Ferentillo liegt „Cascata delle Marmore“, das von den Römern errichtet wurde. Er handelt sich um den größten von Menschen geschaffenen Wasserfall. Vor dem Besuch sollte man sich erkundigen, wann die Schleusen geöffnet werden, die den Wasserfall aktivieren.

Die Mittagstemperaturen haben es mir leicht gemacht, morgens sehr früh aufzustehen, um bei angenehmeren Temperaturen Fotos zu machen. Über eBird habe ich einen Beobachtungsort am Lago Lungo in 30 km Entfernung gefunden. Den Lago Lungo habe ich mehrfach besucht und war jeweils zum Sonnenaufgang dort. Ich war überrascht, wie unzugänglich die dortigen Beobachtungshütten waren. Teilweise bin ich auf dem Weg dorthin bis zu den Waden im Schlamm eingesunken, weswegen ich auch nur zwei der ca. vier bis sechs Hütten erreichen konnte. Hier habe ich allerdings interessante Beobachtungen machen können. Unter anderem habe ich Zergdommeln, Nachtreiher, Purpurreiher, Zergscharben, Teichhühner, Flussuferläufer, Seiden- und Kuhreiher fotografiert.

Ein besonderes Erlebnis war die Begegnung mit einem Eisvogel. Er ist mehrfach vor der Hütte auf- und abgeflogen und hat dabei ganz sicher gesehen, dass ich dort war. Trotzdem hat er sich keine vier Meter vor mir auf einen Schilfhalm gesetzt und mich angeschaut. Mit Bienenfressern hatte ich nicht gerechnet. Sie haben im Umfeld des Lago Lungo Insekten gejagt. Einer von ihnen hat auf einem Ast direkt hinter meiner Hütte die Aussicht genutzt.