Am Zusammenfluss von Havel und Elbe gelegen war das Städtchen schon in früheren Zeiten bemerkenswert. So zeugt eine Skulptur vor den Dom davon, dass der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. hier dem russischen Zar Peter I. das Bernsteinzimmer übergeben hat. Auch der Dom selbst ist sehenswert, da er dank des Wilsnacker Wunderbluts eine reiche Ausstattung erhalten hat. Vom Dom aus reicht der Blick über die Stadtinsel weit in die Landschaft. Es lohnt sich ein Spaziergang die Domtreppe hinunter über die Weinbergstraße auf die Insel zum Bilderbuchcafe neben dem Rathaus. Ist der Appetit etwas größer, können wir das Restaurant im ArtHotel mit einer schönen Terrasse unter alten Linden und einem Blick über die Havel empfehlen.

Für Naturliebhaber ist das Haus der Flüsse ein Muss. Der sogenannte Quappenwinkel zwischen Havel und Elbe lässt sich auch sehr gut mit dem Fahrrad erkunden, siehe unten die Streckenempfehlung. Nicht weit von Havelberg aber schon nicht mehr zur Prignitz gehörend liegt das Städtchen Tangermünde an der Elbe. Der Blick aus dem Schlosshotel über die Elbwiesen ist gerade in den frühen Morgenstunden malerisch.

Das Biberpaar konnte ich von der Brücke zur Spülinsel aus fotografieren. Die beiden waren recht zutraulich und ließen sich von mir nicht stören. An gleicher Stelle auf der anderen Seite der Havel sitzt gerne ein Seeadler. In der imposanten Front des Havelberger Doms hat einmal ein Uhu gebrütet. In den letzten Jahren sah ich ihn nicht mehr, dafür eine große Dohlenkolonie, Turmfalken und weitere Gebäudebrüter.

Interessante Beobachtungen sind am Rande von Havelberg möglich. Wenn du die schöne Weinbergstrasse stadtauswärts gehst, musst Du hinter der Ziegeninsel rechts Richtung Havelaue abbiegen. Schwarzstorche, Seeadler, Fischadler, Turmfalken und weitere Vögel habe ich hier fotografieren können. Auch Fuchsbauten habe ich gesehen. Je nach Jahreszeit kann man die Stremel, ein Seitenarm der Havel, erreichen, wo Trauerseeschwalben und weitere Wasservögel brüten. Auf der gegenüberliegenden Seite der Havel wurde eine schöne Vogelbeobachtungshütte errichtet, die über die Rathenower Strasse (L2) Richtung Jederitz erreichbar ist. Sie liegt zwar für Fotografen zu weit von der Havel entfernt, trotzdem sind interessante Sichtungen wahrscheinlich.

Der Gülper See liegt am westlichen Rand von Brandenburg. Entstanden ist er in der Eiszeit durch Gletscher-Schmelzwasser. 2009 wurde er der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe übertragen. Durch die geringe Lichtverschmutzung gilt der Naturpark als einer der dunkelsten Orte in Deutschland. Das macht die Umgebung für Sternenhimmel Fotografen sehr interessant.

Für Naturfotografen ist rund um den Gülper See ein spannendes und lohnenswertes Umfeld. Mit jedem Besuch habe ich neue Details und Arten entdeckt. Im Nordes des Sees habe ich Neuntöter, Kuckuck und Seeadler fotografieren können. Im Süden liegt ein Aussichtsturm, vor dem sich oft Fisch- und Seeadler tummeln. Im Osten kann man ebenfalls neben einer Vielzahl von Neuntötern, Pirole, Wiedehopf und weiteres entdecken. Vor allem in den frühen Morgenstunden ist es hier sehr lebendig.

Der Bölsdorfer Haken ist sehenswertes Naturschutzgebiet um einen Elbausläufer nahe Tangermünde. Der Nabu hat hier einen großen Aussichtsturm errichtet, von dem man einen weiten Blick über die Elbe und Feuchtwiesen hat. Das Gebiet ist nicht direkt mit dem Auto erreichbar, aber mit dem Fahrrad oder zu Fuß kann man die Landschaft viel besser wahrnehmen und wertschätzen. Ich habe das Gebiet zweimal sehr früh morgens im Herbst 2023 besucht und wurde mit einem stimmungsvollen Morgennebel belohnt.